Roma-Wallfahrt nach Mariazell
Am 11. August 2024 beging die Volksgruppe der Roma zum 28. Mal die Wallfahrt nach Mariazell, dem bedeutendsten Wallfahrtsort in Österreich.
Die Wallfahrtskerze wird alljährlich von Roma-Kindern selbst gestaltet.
© Kulturverein öst. Roma
Dankesworte für die gelungene Roma-Wallfahrt von Manuela Horvath. Dahinter Superior Michael Staberl.
© Kulturverein öst. Roma
Wie jedes Jahr, treffen sich Roma und Sinti aus Österreich und den Nachbarländern traditionell am zweiten Sonntag im August im steirischen Wallfahrtsort, um Maria, der Gottesmutter, zu danken. Es ist dies eine alte Tradition, die von den Nazis unterbrochen und erst Mitte der 1990er Jahre wiederbelebt wurde. Organisiert wird die Roma-Wallfahrt von der Leiterin der Romapastoral der Diözese Eisenstadt, Manuela Horvath, in Kooperation mit dem Kulturverein österreichischer Roma.
Würde des Menschen
Hauptzelebrant der heurigen Wallfahrt war Weihbischof Franz Scharl. Unterstützt wurde der Geistliche von den Konzele-branten Superior Michael Staberl, sowie vom Roma-Seelsorger Matthias Platzer. In seiner Predigt erinnerte Scharl an die Verfolgung der Roma während der NS-Zeit und der Anerkennung des 2. August als Internationaler Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma durch das Europäische Parlament im Jahr 2015. (Info) Der österreichische Nationalrat stimmte im Jänner 2023 für die Einführung dieses Gedenktages für Roma und Sinti in Österreich.
Gabenbereitung bei der Mariensäule. Pfarrer Matthias Platzer und Weihbischof Franz Scharl.
© Kulturverein öst. Roma
Gabenbereitung von Roma-Kinder
Teile der Liturgie wurde wie in den vergangenen Jahren auf Romanes gesprochen. Traditionell gehören zum Messablauf die Gabenbereitung der Roma-Kinder an den Hauptzelebranten. Die Gegenstände, die oft von den Kindern selbst gebastelt werden, symbolisieren die Wurzeln der Roma-Volksgruppe, ihre Freude und Sorgen. So wurde etwa ein Wecker am Altar abgestellt. Sein Alarm soll uns wachrütteln und erkennen lassen, was jedem Einzelnen von uns in unserem Leben wichtig ist.
Einen würdigen Abschluss fand die Roma-Wallfahrt am Nachmittag mit einem Abschlussgebet bei der Marienstatute an der Nordseite der Basilika.
Musikalische begleitet wurde die Heilige Messe von der Roma-Musikgruppe Leon Berger Band aus Oberwart.