Kulturverein österreichischer Roma Dokumentations- und Informationszentrum

KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier 2021

Gedenken an die NS-Opfer der Roma-Volksgruppe

Anlässlich der 76. Wiederkehr der Befreiung des KZ-Mauthausen haben in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Delegationen aus zahlreichen Ländern am 16. Mai 2021 der Befreiung der Häftlinge gedacht. Dieses Jahr stand der Festakt unter dem Thema „Vernichtete Vielfalt“.

Am 9. Mai 1998 wurde das von Bildhauer Josef Pillhofer gestaltete Mahnmal für Roma und Sinti enthüllt.

Am 9. Mai 1998 wurde das von Bildhauer Josef Pillhofer gestaltete Mahnmal für Roma und Sinti enthüllt.

 Bedingt durch das Coronavirus fand die Gedenkveranstaltung nur unter kleinerem Rahmen und Einhaltung der Corona-Regeln statt. Nur kleine Delegationen fanden sich am Appelplatz ein. Ebenso war das Gedenken an den einzelnen Denkmälern nur in kleinem Rahmen möglich.

Nach der Verlesung des Mauthausen Schwur in verschiedenen Sprachen durch Jugendliche verschiedener Nationen ergriff der Vorsitzende des Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) Willi Mernyi das Wort.  "Wir haben von den Überlebenden den Auftrag bekommen, das Gedenken der Toten zu ehren und für ein NIEMALS WIEDER einzutreten. Deshalb ist es uns sowie allen Anwesenden so wichtig, dass wir hier jedes Jahr um den Tag der Befreiung hier einfinden." Wie in den Jahren zuvor wurde die Internationale Befreiungsfeier wurde von den Schauspielerinnen und Moderatorinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner mehrsprachig begleitet.

Christian Klippl, Manuela Horvath, Diözesanbischof Manfred Scheuer (v.l.).

Gedenken beim Roma-Manhmal
Der Kulturverein österreichischer Roma nahm mit Obmann Christian Klippl in Begleitung seiner Lebensgefährtin Regina Santos und mit Geschäftsführer Andreas Sarközi am Gedenkzug beim Appelplatz teil. Nach der Veranstaltung gedachten sie gemeinsam mit der Leiterin der Roma-Pastorale der Erzdiözese Eisenstadt, Manuela Horvath, und dem Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer beim Mahnmal für Roma und Sinti den NS-Opfern der Roma-Volksgruppe. Der Geistliche sprach ein Vater Unser.

Schwerpunktthema "Vernichtete Vielfalt"
Das Jahresthema der Gedenk- und Befreiungsfeier behandelt die Vielfalt der Opfergruppen, die von den Nationalsozialisten  verfolgt, vertrieben, interniert oder ermordet wurden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Opfergruppen, die im KZ Mauthausen und seiner Außenlager inhaftiert waren. Passend zum Jahresthema  wurden zehn Kurzvideos von VertreterInnen internationaler und nationaler Organisationen gezeigt. Für die Opfergruppe der Roma und Sinti kamen die Sintiza Rosa Gitta Martl und Andreas Sarközi zu Wort. Die zehn Videos sind nachzusehen unter:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLZU2iOpUGosPk7Cg5Xir0uP9uBW5W_EgZ

Die Häftlinge des KZ-Mauthausen und der Nebenlager wurden Anfang Mai 1945 von US-Truppen befreit. Das KZ Mauthausen galt als das gefürchtetste Lager im gesamten KZ System – es war das einzige Konzentrationslager der Stufe III, der härtesten Kategorie. Von den etwa 200.000 Gefangenen des KZ Mauthausen und seiner Außenlager sind mindestens 90.000 zu Tode gekommen.

Veranstaltet wurde die Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in enger Zusammenarbeit mit der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM) und dem Comité International de Mauthausen (CIM).

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