Kulturverein österreichischer Roma Dokumentations- und Informationszentrum

Internationaler Holocaustgedenktag: Filmvorführung "SIDONIE"

Am 27. Jänner 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 80. Mal. Der 27. Jänner wurde 2005 von den Vereinten Nationen zum „Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts“ erklärt.

Sidonie Adlersburg: 1933-1943

Sidonie Adlersburg: 1933-1943

Aus diesem Anlass wurde am 23. Jänner 2025 im Roma-Doku der Film "SIDONIE", nach der Erzählung „Abschied von Sidonie“ des österreichischen Schriftstellers Erich Hackl, der gemeinsam mit der Regisseurin Karin Brandauer das Drehbuch zum Film erarbeitete, gezeigt. Mit dem Film wurde all jenen Opfern die während der NS-Diktatur, entrechtet, vertrieben, gequält und ermordet wurden, ein ehrendes Gedenken gewidmet und ihr Schicksal erzählt. Für viele der wenigen die am 27. Jänner befreit wurden, kam jede Hilfe zu spät. Die Überlebenden blieben bis an ihr Lebensende gezeichnet.

Der Historiker Gerhard Baumgartner las Textausschnitte aus dem Buch "Materialen zu Abschied von Sidonie" die Erich Hackl dem Kulturverein österreichischer Roma gesendet hat.

Erzählt wird die Geschichte des Roma-Mädchens Sidonie Adlersburg. Sie wird am 18. August 1933 vom Pförtner des Krankenhauses Steyr entdeckt. Der Säugling wird von einem Arbeiterehepaar in Pflege genommen und wie deren eigene Tochter betrachtet. Gemäß der NS-Ideologie wurde Sidonie von den Fürsorgebehörden gegen den massiven Widerstand der Pflegeeltern als „artfremdes“ Kind der leiblichen Mutter zugeführt und in das sogenannte „Zigeunerlager“ des KZ-Auschwitz deportiert. Dort starb sie nach Aussage ihres leiblichen Bruders am 6. August 1943, traumatisiert durch den Verlust ihrer Bezugspersonen, weil sie Essen und Schlaf verweigerte.

Der Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma, Christian Klippl, freute sich über das große Interesse am Film und freute sich, die Generalsekretärin des Zukunftsfonds der Republik Österreich, Anita Dumfahrt, die Botschafterin des österreichischen Außenamtes, Ulrike Hartmann, von der israelischen Botschaft, Birgit Krömer, von der Botschaft der USA, Armin Schuller, sowie zahlreiche Vereinsmitglieder und Unterstützer zu begrüßen.

Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nazis an Juden, Roma und Sinti und anderen Verfolgten. Von den etwa 23.000 nach Auschwitz deportierten europäischen Roma und Sinti kamen etwa 21.000 ums Leben oder wurden in den Gaskammern ermordet. In Block 13 des Stammlagers in Auschwitz dokumentiert eine Ausstellung den Völkermord an den Roma und Sinti.

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