Kulturverein österreichischer Roma Dokumentations- und Informationszentrum

Roma Orte in Wien

Als Ausdruck der Wertschätzung gegenüber der Volksgruppe der Roma hat die Stadt Wien Örtlichkeiten, Verkehrsflächen und eine Wohnhausanlage nach verdienten Persönlichkeiten aus der Volksgruppe benannt sowie den Roma, Sinti und Lovara gewidmet.

Verkehrsfläche nahe des Strandbades Angelibad an der Alten Donau im 21. Bezirk

Verkehrsfläche nahe des Strandbades Angelibad an der Alten Donau im 21. Bezirk

 Es sind dies Menschen, die sich für eine kulturelle und gesellschaftliche Besserstellung ihrer Volksgruppenangehörigen viele Jahre öffentlich eingesetzt haben und wichtige Aufklärungsarbeit zur Verfolgung der Roma und Sinti während der Nazidiktatur geleistet haben.

Anlässlich des Internationalen Roma Tages, am 8. April, hat der Kulturverein österreichischer Roma in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) ein Kurzvideo zu den Roma Orten in Wien erstellt und auf Youtube online gestellt.
Link:
https://youtu.be/kXeW7XQhs9g


Romaplatz - Sintiweg – Lovaraweg

Der Romaplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe der Alten Donau.

Im Juni 2001 beschloss die Gemeinde Wien die Namensgebung „Romaplatz – Sintiweg - Lovaraweg“ für eine Verkehrsfläche nahe des Strandbades Angelibad an der Alten Donau. Von dort führt eine seither als Sinti-Weg bezeichnete Gasse ostwärts zum Eisenbahnerbad. Vom Sinti-Weg zweigt der Lovara-Weg südwärts zur Arbeiterstrandbadstrasse ab. Beim Roma-Platz führt der Birnersteig, vor dem Angelibad verlaufend, auf die andere Seite der Alten Donau.

Ort: 21. Bezirk (Am Bruckhaufen)
Enthüllung: 17. September 2001


Baranka Park-Hellerwiese: Gedenkstätte für ermordeten Lovara, Roma und Sinti

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Bezirks Favoriten wurde am ehemaligen Rastplatz Hellerwiese ein roter Kastanienbaum gepflanzt und eine Gedenktafel für jene ermordeten Lovara, Roma und Sinti und Roma enthüllt, die 1941 von hier deportiert wurden. Die Gedenktafel wurde im Oktober 2002 von unbekannten Tätern zerstört. 2003 wurde der Belgrad-Park in Baranka-Park umbenannt, im Andenken an Helene Huber, genannt Baranka, der Großmutter von Johann, Karl und Ceija Stojka. 2004 wurde eine widerstandsfähige Bronzeskulptur - gestaltet vom Bildhauer Prof. Hubert Wilfan - aufgestellt.

Ort: 10. Bezirk, Belgradplatz
Enthüllung: 11. Oktober 1999


Ceija-Stojka-Platz

Prof. Ceija Stojka (1933-2013) war eine Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Ravensbrück und Bergen-Belsen. In ihrem im Jahr 1988 publizierten Buch „Wir leben im Verborgenen“ veröffentlichte sie ihre Erlebnisse als Kind und der Verfolgung durch die Nazis. Ende der 1980er Jahre begann Ceija Stojka Szenen aus den Konzentrationslagern und die Vernichtung ihrer Volksgruppe in ihren gemalten Bildern zu verarbeiten.

Ort: 7. Bezirk , Lerchenfelder Straße, Platz vor der Altlerchenfelder Kirche
Enthüllung: 12. September 2014


Ilija-Jovanovic-Park

Geboren 1950 in einer Roma-Siedlung in Rumska/Serbien kam Ilija 1970 nach Wien. Neben seiner Arbeit begann er Gedichte und Lyrikbände zu schreiben, zunächst in Serbisch, später in Deutsch und Romanes. Ein besonderes Anliegen war ihm dabei die Lernhilfe für Roma-Kinder. Ilija Jovanovic war 1991 Mitbegründer des Verein Romano Centro, dessen Obmann er viele Jahre war.

Ort: 3. Bezirk , Hofmansthalgasse 8
Enthüllung: 22.Oktober 2016


Wohnhausanlage
Rudolf-Sarközi-Hof

Rudolf Sarközi wurde im November 1944 als Sohn einer burgenländischen Romni und eines Wiener Sinto im Konzentrationslager Lackenbach geboren. Als Rom diskriminiert, blieb ihm ein Lehrplatz verwehrt. 1964 wurde Wien sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt, 1980 wurde er Kraftfahrer bei der Stadt Wien. 1991 gründete er den Kulturverein österreichischer Roma mit Sitz in Wien, Döbling. Rudolf Sarközi setzte sich federführend für die Anerkennung der Roma und Sinti als österreichische Volksgruppe ein. Er starb am 12. März 2016, er wohnte 52 Jahre lang auf Stiege 7.

Ort: 19. Bezirk, Springsiedelgasse 32
Enthüllung: 09. Oktober 2017


Gedenkstele: Lovara, Roma und Sinti am Ringelseeplatz

Um 1920 wanderten Lovara-Roma, vorwiegend Pferdehändler aus Ungarn, in den Raum Wien ein und ließen sich am Mühlschüttel in Floridsdorf nieder. Zur Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit unter den Floridsdorfer Lovara und Roma sowie der Sinti vom Bruckhaufen wurde eine Gedenkstele errichtet.

Ort: 21. Bezirk, Franklinstraße (im Grünstreifen vor Nr.24)
Enthüllung: 15. Juni 2018


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